Anwendung

Die subkutane Immunglobulinsubstitution mit Hizentra® lässt sich durch vielfältige Dosierungsschemata den individuellen Bedürfnissen und jeweiligen Lebensumständen der Patienten flexibel anpassen.

Bei der Applikation der Immunglobuline können Patienten zwischen zwei Anwendungsformen wählen: der Infusion mittels Infusionspumpe oder der manuellen Gabe, auch Manual Push genannt.

Wodurch zeichnet sich die subkutane Immunglobulingabe aus?

Bei der subkutanen Infusion der Immunglobuline (SCIg, Subcutaneous Immunoglobulin) wird pro Infusion eine geringere Immunglobulinmenge appliziert als bei der intravenösen Gabe (IVIg, Intravenous Immunogolulin). Die Abstände zwischen den Infusionen sind bei SCIg kürzer als bei IVIg, und die Infusionsdauer beträgt bei wöchentlicher Anwendung typischerweise ein bis zwei Stunden.[19] Es gibt zwei Darreichungsformen: Infusionspumpe und Manual Push.

Infusion mittels Pumpe

Durch die Infusionspumpe werden die Immunglobuline mit gleichmäßiger Geschwindigkeit unter die Haut gespritzt. Wenn gewünscht, kann die Pumpe während der Infusion in einer Tasche mitgenommen werden, so dass man sich frei bewegen kann.

 

 

Neben den bewährten Durchstechflaschen ist Hizentra® nun auch in Fertigspritzen erhältlich mit den Optionen zur Anwendung per Infusionspumpe und/oder Manual Push. Die Anwendung mit der Fertigspritze reduziert die Vorbereitungszeit und die Anzahl der Schritte pro Infusion gegenüber der Durchstechflasche.

Möglichkeiten der Anwendung

1. Durchstechflasche und Infusionspumpe

2. Fertigspritze und Infusionspumpe

3. Fertigspritze und Manual Push (manuelle Infusion)

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Anwendervideo

In diesem Video zeigt ein Patient, wie er die subkutane Immunglobulin-Applikation mithilfe der Durchstechflasche und einer Infusionspumpe in der Heimselbsttherapie durchführt. Eine Übersicht über die Vorbereitung und die Durchführung der Immunglobulinsubstitution gibt die „Anleitung zur subkutanen Immunglobulin-Therapie“. Diese steht hier zum Download zur Verfügung.
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Anwendervideo: Animation

In diesem Video zeigt ein Patient, wie er die subkutane Immunglobulin-Applikation mithilfe einer Infusionspumpe in der Heimselbsttherapie durchführt. Eine Übersicht über die Vorbereitung und die Durchführung der Immunglobulinsubstitution gibt die „Anleitung zur subkutanen Immunglobulin-Therapie“. Diese steht hier zum Download zur Verfügung.

Infusionsrate: 

  • Die initiale Infusionsrate sollte 20 ml pro Stunde und Stelle nicht überschreiten.
  • Sie kann bei guter Verträglichkeit in zwei aufeinanderfolgenden Infusionen auf bis zu 35 ml pro Stunde und Stelle erhöht werden.
  • Werden die initialen Infusionen der vollen Dosis pro Stelle mit der maximalen Infusionsrate gut vertragen, kann die Infusionsrate nach Ermessen der Patienten und auf Basis der Beurteilung des medizinischen Fachpersonals erhöht werden.

Infusion mittels Manual Push

Für die Manual-Push-Methode wird keine Pumpe benötigt. Das Präparat wird direkt mit einer Spritze durch leichtes Drücken auf den Spritzenkolben injiziert. Die Methode eignet sich vor allem für kleinere Immunglobulinmengen, die damit relativ schnell und einfach verabreicht werden können. Ggf. wird entsprechend häufiger (2- bis 7-mal pro Woche) appliziert.[8]

Für diese Art der Applikation eignen sich besonders die neuen Hizentra®-Fertigspritzen, da aus diesen direkt infundiert werden kann. Die Vorbereitungszeit und die Anzahl der Schritte pro Infusion sind bei den Fertigspritzen gegenüber der Durchstechflasche deutlich reduziert.

Bei der subkutanen Gabe kann die Verabreichung der Immunglobuline unter die Haut auch händisch, d. h. ohne eine Pumpe erfolgen. Diese Art der Anwendung wird als Manual Push bezeichnet.

Bei der subkutanen Gabe kann die Verabreichung der Immunglobuline unter die Haut auch händisch, d. h. ohne eine Pumpe erfolgen. Diese Art der Anwendung wird als Manual Push bezeichnet.

Wie erlernen Patienten die subkutane Infusion?

Ist eine Selbstinfusion geplant, werden die Patienten zunächst ausführlich in die Infusionstechnik und deren Handhabung eingewiesen. Es erfolgen circa drei Trainingseinheiten in einer Klinikambulanz oder einer Praxis, bevor der Patient die Infusion selbst zu Hause durchführen kann. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn ein Familienmitglied oder eine Betreuungsperson die Heimselbsttherapie unterstützt. Auch bei erfolgreicher Einweisung ist es normal, wenn in der Anfangsphase der Therapie weitere Fragen auftauchen. In diesem Zeitraum können Patienten sich durch CSL Behring | Care unterstützen lassen. Erfahren Sie hier mehr dazu.

Infusionsrate:

  • Die initiale Infusionsrate sollte maximal 30 ml/h/Stelle betragen.
  • Bei guter Verträglichkeit kann die Infusionsrate auf bis zu 120 ml/h pro Stelle gesteigert werden.
  • Das entspricht einer Infusionsdauer von 5 min bei 10 ml Infusionslösung bzw. 10 min bei 20 ml Infusionslösung.
  • Werden die initialen Infusionen der vollen Dosis pro Stelle mit der maximalen Infusionsrate gut vertragen, kann die Infusionsrate nach Ermessen der Patienten und auf Basis der Beurteilung des medizinischen Fachpersonals erhöht werden.
Übersicht der Infusionsstellen für die subkutane Gabe von Immunglobulinen
Übersicht der Infusionsstellen für die subkutane Gabe von Immunglobulinen

Infusionsstellen

Hizentra® kann subkutan an Bauch, Oberschenkel, Oberarm und/oder lateraler Hüfte injiziert werden. Die Produktmenge, die an einer bestimmten Infusionstelle appliziert werden kann, ist variabel. Bei Säuglingen und Kindern sollte nach 5 – 15 ml die Stelle gewechselt werden. Bei Erwachsenen sollten höchstens 50 ml an einer Stelle infundiert werden. Die Anzahl der Infusionsstellen ist nicht begrenzt, allerdings sollten mindesten 5 cm Abstand zwischen zwei Infusionsstellen bestehen.

Wie werden subkutane Immunglobuline dosiert?

Die Dosierung für die Substitutionstherapie sollte, auf Grundlage des klinischen Verlaufs und der IgG-Talspiegel, individuell angepasst werden. Ziel ist es, eine wirksame Infektionskontrolle durch einen ausreichend hohen IgG-Plasmaspiegel zu erreichen.

Empfohlen wird eine Initialdosis von mindestens 0,2-0,5 g/kg Körpergewicht, die gegebenenfalls über mehrere Tage appliziert werden muss. Wenn sich der IgG-Spiegel im Fließgleichgewicht (Steady-State) befindet, werden regelmäßig Erhaltungsdosen verabreicht. Dabei sollte eine monatliche Gesamtdosis im Bereich von 0,4-0,8 g/kg Körpergewicht erreicht werden. Infusionsdosis und -intervalle sollten abhängig vom klinischen Verlauf (z. B. Infektionsrate) angepasst werden, um ggf. höhere Talspiegel zu erreichen.

Flexible Dosierung und variable Dosierungsintervalle

Anhand eines pharmakokinetischen Modells und damit durchgeführten Simulationsstudien wurden Daten zur flexiblen Dosierung von Hizentra® erhoben. Hizentra® führte zu stabilen IgG-Spiegeln bei unterschiedlichen Dosierungsintervallen – von täglich bis alle 2 Wochen.
Mediane IgG-Serumspiegel mit Hizentra<sup>®</sup>: Dosierung täglich vs. wöchentlich vs. alle 2 Wochen.

Mediane IgG-Serumspiegel mit Hizentra®: Dosierung täglich vs. wöchentlich vs. alle 2 Wochen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Aufteilung einer bestimmten monatlichen Gesamtdosis auf Intervalle zwischen 1 und 14 Tagen nur einen geringen Einfluss auf die resultierenden IgG-Spiegel hat.[43] Dies ermöglicht den Patienten eine auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Therapie.
Variable Dosierungsoptionen der monatlichen Gesamtdosis.

Variable Dosierungsoptionen der monatlichen Gesamtdosis.

Die subkutane Infusion erfolgt initial durch erfahrenes medizinisches Fachpersonal. Nach fachgerechter Schulung können Patienten diese autonom in Heimselbsttherapie durchführen.

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