Klinisches Bild

Das menschliche Genom enthält ca. 1.800 bis 2.000 Gene, die an der Immunantwort beteiligt sind.[45] Es sind Mutationen in über 430 Genen bekannt, die primäre Immundefekte auslösen.[45]

So vielfältig die Mutationen sind, so unterschiedlich sind auch die klinischen Auswirkungen.[8] Die Betroffenen können anfälliger für Infektionen, aber auch für Autoimmunität, Autoinflammation, Allergien oder Malignome sein.[45] Leitsymptome sind unter anderem die pathologische Infektanfälligkeit sowie eine Immundysregulation.[25] Die heterogene Klinik und die oftmals langen Latenzen bis zur korrekten Diagnose führten dazu, dass Aufstellungen von Warnzeichen für das Vorliegen eines primären Immundefektes erstellt wurden, um eine frühzeitige Diagnosestellung zu fördern. [51]
Das klinische Erscheinungsbild von PIDs ist heterogen; die meisten Erkrankungen gehen jedoch mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen einher.[30] Viele PID manifestieren sich daher in Form vermeintlich normaler Infektionen, oftmals solche der Nasennebenhöhlen, der Ohren oder der Lunge.[30] Respiratorische Erkrankungen sind die häufigste und in vielen Fällen erste Manifestation.[48] Sie sind außerdem für eine erhebliche Morbidität und Mortalität unter Menschen mit PID verantwortlich.[48] Weitere mögliche Ausprägungen umfassen u. a. chronische mukokutane Candidose, Thrombozytopenie, Ekzeme, Diarrhöen und Gedeihstörungen.[30]

Bleibende Schäden

Schwere Infektionen, auch vor erfolgter Diagnose, können zu irreversiblen Organschäden und dauerhaften Einschränkungen führen.[17] In einer landesweiten Befragung in den Vereinigten Staaten gaben 49 % der PID-Patienten an, vor erfolgter Diagnose unter permanenten funktionellen Einschränkungen gelitten zu haben.[17] Zu 32 % betrafen diese die Lunge, zu 16 % die Verdauung, zu 13 % das Hörvermögen und zu 8 % waren sie neurologischer Natur.[17] Auch Beeinträchtigungen des Sehvermögens und der Mobilität wurden genannt.[17]

Eingeschränkte Lebensqualität

Die Lebensqualität kann bei Menschen mit PID durch eine späte Diagnose erheblich beeinträchtigt werden.[37] In einer Auswertung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität kürzlich diagnostizierter PID-Patienten anhand des SF-36-Fragebogens erzielten diese signifikant geringere Werte als der Bevölkerungsdurchschnitt.[37] So erreichten sie im Mittel nur 37,4 statt 50,2 Punkte über alle physischen Domänen der Lebensqualität hinweg und nur 41,6 statt 49,2 Punkte bezogen auf die mentalen Aspekte.[37]

Erhöhtes Risiko für Malignome

Das gesunde Immunsystem hat die Fähigkeit, sich entwickelnde Tumore zu erkennen und zu beseitigen.[28] Primäre Immundefekte können daher das Risiko von Krebserkrankungen, insbesondere von Lymphomen, erhöhen.[28] Maligne Erkrankungen sind nach Infektionen die zweithäufigste Todesursache sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen mit PID.[40]
Primäre Immundefekte erhöhen das Risiko maligner Erkrankungen, vor allem Lymphomen.[28]

Primäre Immundefekte erhöhen das Risiko maligner Erkrankungen, vor allem Lymphomen.[28]

Wie werden PID
diagnostiziert?

Wie werden PID<br>diagnostiziert?

Vom IgG-Spiegel bis zur molekulargenetischen Diagnostik.

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Welche Therapie-
optionen gibt es?

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Therapieoptionen zur Behandlung primärer Immundefekte.

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